Eigentlich wollte ich das Buch nur mal kurz anlesen.... Eine Schriftstellerin, die über ihre 19jährige Liebesbeziehung zu einem erfolgreichen Schweizer Schriftsteller schreibt (kann ja nur recht selbstbezogen werden, dachte ich....). Und dann wurde ich förmlich eingesaugt in die Geschichte!
Die Ich-Erzählerin, und damit wohl Katja Oskamp selbst, ist 19 Jahre jünger als der Mann, den sie liebt(e). Er war ihr Dozent an der Uni und für sie ein einzigartiger Mentor, Lektor, Freund und schließlich Liebhaber. Als alleinerziehende Mutter und eher unbekannte Autorin lebt sie in finanziell prekärer Situation. Die Beziehung der Beiden ist vom “kommhergehweg” geprägt, vor allem der Tosch genannte Schriftsteller achtet penibel auf seine Rückzugsmöglichkeiten, um genug Zeit für seine Arbeit zu haben. Als er schwer erkrankt, wird die Frau endgültig zu seiner Managerin und Pflegerin. Mir hat das Buch viele Denkanstöße geliefert, über die manchmal fast angeboren wirkende Aufopferungsbereitschaft von Frauen, über ökonomische Abhängigkeit, über die Schwierigkeit des Künstler-Seins in einer Welt, die auch so viele andere Herausforderungen bereithält.... Interessanterweise hat Katja Oskamp in der Zeit dieser Liebesbeziehung eine Ausbildung zur Fußpflegerin gemacht und die Geschichten ihrer KundInnen in ein Buch gepackt: “Marzahn mon amour”. Ich bin gespannt drauf!

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